München 2014

Werner Bergengruen und die Behauptung der Poesie

Tagung zum 50. Todestag bei der Katholischen Akademie in München vom 12. bis 13. September 2014

[Begrüßung|Fotos]

Zu Lebzeiten wurde der Dichter und Schriftsteller Werner Bergengruen (1892 – 1964) von Leserschaft und Wissenschaft gleichermaßen hoch geschätzt. Er gilt als einer
der erfolgreichsten Autoren der frühen Bundesrepublik. Seine in millionenfacher Auflage verkauften Werke, darunter „Der letzte Rittmeister“ (1952) als das wohl bekannteste Werk der Nachkriegszeit, wurden zur Pflichtlektüre, nicht nur an Schulen.

Das änderte sich mit den 1968er Jahren grundlegend. Seine nun als konservativ geltende Ethik und mehr noch seine unerschütterliche Überzeugung, die Welt sei im Kern „heil“ und von Gott geschaffen, galten nun als überkommen. Er selbst wurde abgestempelt zum christlichen Traditionalisten und geriet mehr und mehr in Vergessenheit.

In den letzten Jahren allerdings zeichnet sich ein erneuter Wandel in der Wahr-nehmung ab. So wird Bergengruen bereits als Protagonist einer während der NS-Herrschaft in Wort und Tat konsequenten, in der Gegnerschaft zum Nationalsozialismus unzweifelhaften „Inneren Emigration“ herausgestellt.

Die von der Werner-Bergengruen-Gesellschaft zusammen mit der Katholischen Akademie Bayern konzipierte Tagung anlässlich des 50. Todestages erkundet, u.a. über die Zeugenschaft von Zeitgenossen und Freunden Bergengruens sowie mit Blick auf seine Tagebuch-Aufzeichnungen, die geistige und religiöse Haltung, die ihn zum Widerstand gegen den Zeitgeist und zur Behauptung der Poesie führte.

Eckhard Lange,
Präsident der Werner-Bergengruen-Gesellschaft

Dr. Florian Schuller,
Akademiedirektor

Programm

Freitag, 12. September 2014

Gelegenheit zu einem Imbiss (ab einer Stunde vor Beginn)
15.00 Uhr Begrüßung
Dr. Florian Schuller
Eckhard Lange
15.15 Uhr Wie über den Ersten Weltkrieg schreiben? Kleine Poetik am Beispiel
Von Werner Bergengruens „Der erste Patrouillenritt“
Prof. Dr. Günter Scholdt (Leiter em. des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, Saarbrücken)
16.15 Uhr  Imbiss-Pause
16.45 Uhr Innerlich emigriert: Werner Bergengruen und Reinhold Schneider
Prof. Dr. Peter Steinbach (Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim)
17.30 Uhr Diskussion
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Erinnerung an Werner Bergengruen
Albert von Schirnding (Autor, München)

Samstag, 13. September 2014

 8.30 Uhr Gesungene Laudes
9.30 Uhr Einführung in das Compendium Bergengruenianum
Maria Schütze-Bergengruen (Fuchstal)
10.00 Uhr Imbiss-Pause
10.30 Uhr „Mein Zeichen ist ein Feuerscheit“
Über die Lyrik von Werner Bergengruen
Prof. Dr. Otto Betz (Professor em. für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Religionspädagogik an der Universität Hamburg)
11.15 Uhr Pause
11.30 Uhr Bergengruens Konversion zum Katholizismus
Lorenz Schütze, Fuchstal (Enkel von Werner Bergengruen)
12.15 Uhr  Schluss-Diskussion
13.00 Uhr Mittagessen – Ende der Tagung
Moderation: Eckhard Lange
Organisation: Dr. Florian Schuller
Michael Zachmeier