Mitteilungen der Werner-Bergengruen-Gesellschaft
Maria Schütze-Bergengruen gestorben. Am 6. 2. 2020 verstarb die zweitälteste Tochter von Werner Bergengruen im Alter von 91 Jahren. „Ria“, wie wir sie nannten, war lange Jahre zweite Vorsitzende der Werner-Bergengruen-Gesellschaft und machte sich insbesondere um die Edition des Compendium Bergengruenianum verdient. Wir erlebten Ria, oft an der Seite ihres Sohnes Lorenz, als Referentin bei Tagungen, als Besucherin bei Preisverleihungen, als Gast in unserem Haus in Uelzen-Hambrock (dabei vor allem auch als lebhafte Gesprächspartnerin von Bergengruen-Preisträgerinnen und -Preisträgern) und als Gastgeberin in ihrem hübschen denkmal-geschützten Haus in Fuchstal-Leeder. Aus Briefen Werner Bergengruens, die wir in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Berlin einsehen durften, spricht eine besondere Zuneigung zu seiner „Puschi“, wie er seine Tochter bis in seine letzten Jahre anredete.
Maria Schütze-Bergengruen wurde in ihrem langen Leben von Schicksalsschlägen nicht verschont. Der zu frühe Tod eines ihrer vier Söhne vor ein paar Jahren traf sie schwer. Die studierte Archäologin blieb bis zu ihrem Ende geistig hellwach und konnte mit ihrem Humor auch manches körperliche Gebrechen, vor allem das Nachlassen der Sehkraft, tapfer ignorieren. Als vornehmste Aufgabe sah sie für sich, das Andenken an ihren Vater in der Öffentlichkeit wach zu halten. Wir trauern mit ihren Söhnen und ihren Geschwistern Nino und Alexander. E.L.
„Nino“ ist gestorben. Die ältesten Tochter Werner Bergengruens war seine produktive Nachlassverwalterin sowie in Wort und Schrift eine seiner besten Interpretinnen. Bis ins hohe Alter, das in den letzten Jahren durch eine starke Sehschwäche beeinträchtigt war, nahm sie mit wachem Verstand Anteil an allen Aktivitäten, die dem Werk ihres Vaters galten. Aus ihren Händen übernahm ich wohl geordnet in den Nachlass, was nach den von ihr sorgsam vorgenommenen Überführungen in die Archive von Marbach, München und Berlin übrig geblieben war.
Dr. phil. N. Luise Hackelsberger, geb. Bergengruen, war eine liebenswürdige, aber auch streitbare Frau, die mit den Verlagen zielstrebig verhandelte und als Mitherausgeberin zahlreicher neuer Bergengruen-Titel hervortrat. Wer sie im privaten und geselligen Umgang erlebte, wurde schnell von ihrem Charme und ihrer geistigen Spritzigkeit eingenommen. Sie war Gründungsmitglied und Ehrenpräsidentin der Werner-Bergengruen-Gesellschaft, in deren Gedächtnis sie dauerhaft bleiben wird. Vor einigen Jahren erschienen bei Plöger Medien GmbH ihre Erinnerungen unter dem Titel „Jahrgang 24, weiblich“.
E.L.
Der Vorstand dankt allen Mitgliedern und Sponsoren für die bisherige Unterstützung und ruft dazu auf, wo immer sich eine Gelegenheit bietet, neue Mitglieder zu werben. In den letzten Jahren waren einige Austritte aus Altersgründen oder wegen Tod zu beklagen, die durch einige erfreuliche Eintritte auch jüngerer Mitglieder nicht ausgeglichen wurden. Es gibt einen aktuellen Flyer der Werner Bergengruen-Gesellschaft, der mit Angabe der Stückzahl beim Vorstand angefordert werden kann (Hambrocker Ring 13, 29525 Uelzen; T. 0581/3892980, Fax: 0581/3892982; e-mail: kontakt@werner-bergengruen-gesellschaft.de). Auch die Homepage der Gesellschaft www.werner-bergengruen-gesellschaft.de bietet aktuelle Informationen. Nicht zuletzt durch die Aktivitäten unserer Gesellschaft erregen Leben und Werk von Werner Bergengruen wieder stärker Aufmerksamkeit. Die Preisverleihungen an Peter Kurzeck, Kurt Drawert, Felicitas Hoppe, Zsuzsanna Gahse und Ingo Schulze wurden überregional registriert (u.a. in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ), die Homepage der Gesellschaft erfreut sich, wie wir Anfragen entnehmen, wachsenden Zuspruchs. Seit 2012 erscheinen im Abstand von zwei Jahren im Verlag für Berlin-Brandenburg (vbb) die Bergengrueniana, das Periodikum der Gesellschaft. Hierin wird neben Tagungsbeiträgen, den Reden auf den Preisverleihungen und wissenschaftlichen Aufsätzen auch Unveröffentlichtes von Werner Bergengruen veröffentlicht.
Zu besonderem Dank ist die Werner-Bergengruen-Gesellschaft dem Verleger Dr. Dirk Ippen verpflichtet, der nicht nur den Bergengruen-Preis der Jahre 2013, 2015, 2017 und 2019 sponserte, sondern auch zur Finanzierung der Bergengrueniana mit einer großzügigen Spende beitrug.
Projekt einer Bergengruen-Werkausgabe
Unter den in unserer Satzung angeführten Aufgaben steht als Nr. 1: Edition einer Werner-Bergengruen-Werkausgabe. Dies ist ein Unterfangen, das mehrere Hindernisse zu überwinden hat. Einmal ist die Werner-Bergengruen-Gesellschaft nicht im Besitz der Urheberrechte und zum anderen sieht die Nachlassverwaltung momentan keine Absatzchancen für ein finanziell so aufwendiges Buchprojekt. Gleichwohl wird an die Gesellschaft aus den Reihen der Mitglieder, des wissenschaftlichen Beirats und auch von außen immer wieder der Wunsch herangetragen, das in Einzelausgaben weit verstreute Werk Bergengruens, das z.T. auch nur mehr antiquarisch zu haben ist, in einer Werkausgabe zusammenzufassen. Es gibt sogar das Angebot einer namhaften Subskription, wenn sich auch andere dazu bereit erklärten. Wir wären deshalb daran interessiert zu erfahren, wie viele Subskribenten sich für so eine Werkausgabe finden ließen.
Nachlassverwaltung in neuen Händen
Seit Anfang des Jahres 2017 liegt die Nachlassverwaltung der Werke Werner Bergengruens in Händen von Eckhard Lange, dem Präsidenten der Werner-Bergengruen-Gesellschaft.
(S.a. auf dieser Website unter „Leben und Werk/Nachlass“)
Fotokalender „Riga, seine Kirchen und Orgeln“ Der Förderverein Orgel Petri-Kirche e.V. bietet einen Fotokalender 2019 zum Thema „Riga, seine Kirchen und Orgeln“ an. In den ersten Monaten werden mit ihren Orgeln vorgestellt: der Rigaer Dom, die Johanniskirche, die Gertrudenkirche und die Jesuskirche. Dann wird „eingezoomt“ auf die Petri-Kirche: Krieg und Wiederaufbau, ursprüngliche Orgel mit der rekonstruierten Otrgel als Bildmontage, Orgelwerkstatt, Besuch von Bundespräsident Gauck in der Petrikirche usw. Der Kalender (Text in Deutsch und Lettisch) kann beim Verein bestellt werden (info@orgel-petrikirche-riga.de) und kostet 10 € (einschließlich Versand). Er ist auch ein sehr geeignetes Geschenk zu Weihnachten für alle an Riga, der Geburtsstadt von Werner Bergengruen, und an Orgeln Interessierte. Bei Sammelbestellung wird er für 7,50 € ab 5 Expl. und für 6 € ab 10 Exempl. abgegeben.