Kultur- Theaterreise der Werner-Bergengruen-Gesellschaft
Goethe und das Theater – Reise über Gotha, Meinigen nach Bad Lauchstädt
Vorbemerkung: Man meint, das Thema erschließt sich über den Autor des „Götz“ bis hin zum Autor des „Faust“ von selbst. „Goethe hatte zum Theater ein gespaltenes Verhältnis: Er wurde verlockt und abgestoßen. Er hat sich immer wieder damit beschäftigt als Bühnenleiter, als Erzieher, Ästhetiker, aber er hat das Theater nie geliebt. Es erschien ihm immer zu dürftig, zu erdgebunden, die Komödianten armselige Leute.“ (Friedenthal, S. 472 f.) Hoftheater à la Weimar und Bad Lauchstädt – das war zu Goethes Anfangszeit nicht viel mehr als Veranstaltungen für den Adel, eben die Hofgesellschaft, fast dilettantisches Liebhabertheater, Erholung und Rettung vor der stets drohenden Langeweile. Goethe selbst hat während der 26-jährigen intensiven Beschäftigung mit dem Weimarer Hoftheater als dessen Leiter kein einziges echtes Theaterstück im Sinne eines durchgearbeiteten dramatischen Werks geschrieben – mit Ausnahme vielleicht der „Natürlichen Tochter“, einer geplanten Trilogie, deren erstes Stück noch unter dem Titel „Eugenie“ 1803 mit geringem Erfolg in Weimar aufgeführt wurde. Anders Schiller, ein Theatermensch durch und durch, der Goethes Stücke z.T. bühnenreif machte („Egmont“) und mit ihm ausgiebig über die Charakteristiken von Epos, Roman und Drama diskutierte („Propyläen“).
Tagungsort und Programm
in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule vom 6. – 8. Juli 2012
Abfahrt am Freitag, 6. Juli nach Gotha:
Das 1681-1687 erbaute Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein ist ein einzigartiges Denkmal der Theatergeschichte und die Wiege der Theaterkultur der Neuzeit. Es gilt als das in seiner originalen hölzernen Bühnentechnik am vollständigsten Erhaltene des 17. Jahrhunderts. – Nach Besichtigungen, abends Teilnahme am Ekhof-Festival, Vorstellung „Turandot“ – Tragikomisches Märchenspiel in 5 Akten von Carlo Goldoni (1762)
Samstag, 7. Juli, Weiterfahrt nach Meiningen. Stadtführung zur Meininger Theater- und Musikgeschichte, Präsentation im Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ (Präsentation der weltberühmten Meininger Kulissen aus dem 19. Jahrhundert), Führung durch Schloss Elisabethenburg. Abends im Meininger Theater „Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller.
Sonntag, 8. Juli, Weiterfahrt nach Bad Lauchstädt, dort Besuch des Goethe-Theaters, das 1802 unter Goethes Leitung errichtet wurde. Es ist der einzige erhaltene Theaterbau, in dem der Dichter während der 26 Jahre seiner Tätigkeit als Theaterleiter mit dem Weimarer Ensemble gewirkt hat. Dort am frühen Nachmittag Besuch der Oper „Salon Pitzelberger“ von Jacques Offenbach, eine Inszenierung der Oper Halle.
Danach Abfahrt nach Uelzen.