Freitag, 13. Januar 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Simon Urban in der Stadtbücherei
Der Schriftsteller Simon Urban liest aus seinem Debütroman „Plan D“. Mit beißender Ironie und entlarvendem Humor erzählt der Autor eine packende Geschichte über politischen und menschlichen Verrat, über die vergebliche Suche nach Wahrheit und Liebe. „Plan D“ ist ein deutsch-deutscher Thriller, der von den großen Irrtümern des zwanzigsten Jahrhunderts handelt. Und von ihrem Weiterleben heute.
Urban gießt sein Gesellschaftspanorama in einem literarisch ambitionierten Agententhriller, wie man ihn von deutschen Autoren nicht jeden Tag zu lesen bekommt. (FAZ)
Mittwoch, 15. Februar 2012, 19.00 Uhr
Lesung aus „Der Tod von Reval“ von Werner Bergengruen mit Thomas Ney
Anschließend baltischer Imbiss im Kaffeehaus „Im Stadtgarten“
Der Lüneburger Schauspieler Thomas Ney, Besuchern der Holdenstedter Schlosswochen bekannt als einfühlsamer Rezitator, liest aus Bergengruens berühmter Sammlung kurioser Geschichten aus einer alten Stadt. Die alte Stadt: Das ist das heutige Tallin, als es noch Reval war, die kaiserlich-russische Stadt. Der große Stilist Bergengruen erreicht in diesen Geschichten voll baltischen Humors, 1939 erstmals erschienen, die Höhe seiner Erzählkunst.
Dienstag, 20. März 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Ingo Schulze im Gewölbekeller der Ratsweinhandlung
Die Kritik ist sich einig, dass Ingo Schulze zu den ganz Großen der gegenwärtigen Literatur gehört. Es gibt heute in der deutschen Literatur nur wenige Schriftsteller, die so souverän über die Techniken und Tricks des Erzählens verfügen wie dieser Autor. Er wird an diesem Abend aus verschiedenen Büchern lesen, auch aus dem Essay-Band „Was wollen wir?“, aus „Orangen und Engel“ und aus „Adam und Evelyn“, aber auch auf Zuruf aus früheren Büchern.
Ingo Schulze hat… ein Schreiben zur Vollendung gebracht, das den Leser durch den Schein verführt, unmittelbar das Leben selbst zu sein. (Süddeutsche Zeitung)
Freitag, 13. April 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Peter Wawerzinek im Gewölbekeller der Ratsweinhandlung
Peter Wawerzinek, Autor des Bestsellers „Rabenliebe“, Charakterkopf, Vortragskünstler, besessener Vielleser und von jeher mit dem Ruf des wilden Dichters ausgestattet, frönt seit annähernd drei Jahrzehnten einem lustvoll-anrüchigen Hobby: er klaut seinen Kollegen die Sprache und wortartistisiert damit in ihrem Stil weiter. Großartigster Parodist der Gegenwart nennen ihn deshalb einige seiner Verehrer. Für sein neuestes Buch „Raubzüge durch die deutsche Literatur“ , aus dem er in Uelzen lesen wird, hat er aus der Fülle seiner Texte eine Auswahl der komischsten, flegelhaftesten, respektlosesten und liebevollsten Parodien zusammengesucht und wird sie entsprechend vortragen: Ein Hochgenuss für alle Literaturliebhaber mit Humor!
Mittwoch, 19. September 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Gabriele Riedle im Gewölbekeller der Ratsweinhandlung
Die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Riedle liest aus ihrem neuen Roman „Überflüssige Menschen“. „’Warum sind wir eigentlich so allein?’ Darauf haben die Drei Schwestern Anton Tschechows keine Antwort. Eigentlich soll Natalie das Drama neu übersetzen, für das Stadttheater in Ulm, ihrer schwäbischen Heimat. Anders als die Schwestern hat Natalie es in die Metropole geschafft, wie so viele ihrer um die 50jährigen Altersgenossen aus der Provinz, Aufsteiger aus dem Kleinbürgertum dank sozialdemokratischer Bildungspolitik. Doch ihre Träume haben sich nicht erfüllt. Gabriele Riedles Erzählerin Natalie seziert diese Generation in einem langen inneren Monolog, der mitreißt: mal sehnsüchtig, mit einem Humor, der aus der Verzweiflung kommt. Ein politischer Roman, der persönlich trifft: Großartig.“ So rezensiert Susanne Führer im Deutschlandradio diesen Roman. Es geht in diesem Buch um eine ganze Generation, die erheblich mehr Bildung und mehr Wohlstand genießt, als sämtliche Vorfahren – und die nun doch mehr oder weniger verloren dasteht, ohne Verbindung zur Vergangenheit.
Mittwoch, 10. Oktober 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Pauline de Bok im Gewölbekeller der Ratsweinhandlung
Der Abend wird von Axel Kahrs moderiert.
Die Journalistin, Übersetzerin und Autorin Pauline de Bok liest aus ihrem Roman „Blankow oder das Verlangen nach Heimat“. Sie selbst ist die Protagonistin, die sich eine Auszeit vom Großstadtleben nimmt und sich aufs Land zurückzieht. Mit ihrem Hund lässt sie sich auf einem Gehöft in einem Dorf nördlich von Berlin nieder. In den verfallenen Gebäuden stößt sie auf Reste des Lebens voriger Bewohner, sie stöbert auf Dachböden, in Kellern und Archiven, befragt Einheimische nach deren Erinnerungen. Sie folgt den Spuren, die Menschen und Zeiten hinterlassen haben, und setzt so die vergessenen Geschichten von Land und Leuten zusammen wie ein Mosaik. „Wer etwas von der DDR und von der deutschen Geschichte verstehen will, der kommt nicht um dieses Buch herum“, schreibt Cees Nooteboom.
Freitag, 26. Oktober 2012, 19.00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Richard Müller-Dombois:
„Er blies nicht wie ein König – Friedrich der Große als Musiker“
Mit einem Büffet wie zu Friedrichs Zeiten im Kaffeehaus „Im Stadtgarten“
Der langjährige Juror des Internationalen Flötenwettbewerbs „Friedrich Kuhlau“ und Flötenprofessor aus Detmold spricht im Jubiläumsjahr Friedrichs des Großen über dessen musikalische Seite, die oftmals wegen anderer herausragender Eigenschaften dieses Mannes nicht genug zur Geltung kommt. Man hört eher über den Feldherrn, den Philosophen, den Politiker, aber weniger genauere Details über sein Verhältnis zur Musik, das einen ganz wesentlichen Teil seiner Persönlichkeit ausmachte. Er komponierte selbst und spielte die Flöte und nicht nur in seiner Jugend, sondern auch noch im Alter, bis es ihm die Gicht in seinen Fingern nicht mehr erlaubte. All diese Aspekte will Prof. Dr. Richard Müller-Dombois in seinem Vortrag beleuchten und damit einen Mosaikstein zu den vielen Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr setzen.
Donnerstag, 8. November 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Mehmet Daimagüler im Gewölbekeller der Ratsweinhandlung
Mehmet Daimagüler liest aus seinem in Deutschland viel diskutiertem Buch „Kein schönes Land in dieser Zeit“. Es ist die Biografie eines Kindes türkischer Gastarbeiter, das es nach Harvard geschafft hat: eine Erfolgsgeschichte. Deutschland ist Daimagülers Heimat, die er liebt, in deren Wunden er aber auch den Finger legt. Hier fühlt ein erfolgreicher Anwalt, dass ihn eine Erfahrung mit türkischstämmigen Unternehmern, Regisseuren und Gemüsehändlern verbindet: das Gefühl, in Deutschland Außenseiter zu sein. Er hält die bisherige Integrationspolitik für wenig geglückt und zeigt in seinem Buch auf, was man anders machen könnte und welche Vorteile die deutsche Gesellschaft davon hätte.
Donnerstag, 6. Dezember 2012, 19.30 Uhr
Wein-Geister-Lesung mit Doris Gercke im Theater an der Rosenmauer
Doris Gercke liest aus ihrem neuesten Buch „Zwischen Nacht und Tag“. Sie erzählt darin von Menschen aus dem beliebten und bedrohten Viertel um den Hamburger Großneumarkt, dem alten Gängeviertel: von Dominas und Obdachlosen, von Polizisten, Verfassungsschützern und Journalisten, von Mord und Liebe und von Bella Block. Vom Dienst an den Grenzen Europas angeekelt und von seinem Kameraden Eric enttäuscht, zieht sich Alexander Rehberg von der Frontex-Truppe in seine Heimatstadt Hamburg zurück. Carla, seine Jugendliebe, die einen SM Club betreibt, nimmt ihn bei sich auf. Kaum hat er einen Chauffeursjob bei der alten reichen Samantha gefunden, ist er wie vom Erdboden verschwunden. Die setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn zu finden. Aber nicht nur Samantha. Carla, der Arzt des Viertels und die Frauen aus dem Club suchen Rehberg, auch zwielichtige Geheimdienstler und Polizisten sind hinter ihm her. Erst als es Brunner, dem Ex-Kripo-Mann gelingt, Bella aus Tschechien nach Hause zu holen, kommen sie gemeinsam einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur.