Der Werner Bergengruen-Preis 2021 geht an den Literaturwissenschaftler, Kritiker und Essayisten Michael Maar. Der 1960 geborene Autor ist zuletzt mit dem Buch „Die Schlange im Wolfspelz“ hervorgetreten, in dem er eine Zwischenbilanz zieht aus seiner langjährigen, ungemein produktiven Beschäftigung mit Werken sowohl des weltliterarischen Kanons wie solchen, die als „abseitig“ gelten oder vergessen sind. Die Jury würdigt die feinen und groben Linien, die er dabei zwischen beiden aufdeckt. Lustvoll fördere er aus dem reichen Schatz seiner Lektüren verblüffende Antworten auf die Frage hervor, was literarischen Stil ausmacht. Indem er darlege, was da zwischen den Texten irrlichtert, verwandle sich aus dem Leser und Interpreten unversehens ein mitschreibender Autor. Auch im Licht dieser Neugier auf Form und ihre Rolle für das Kunstwerk sei Michael Maar ein würdiger Bergengruen-Preisträger.
Die in Uelzen ansässige Werner Bergengruen-Gesellschaft verleiht den mit 5000 € dotierten Literaturpreis in Erinnerung an den 1892 in Riga geborenen, 1964 in Baden-Baden verstorbenen deutschbaltischen Dichter Werner Bergengruen. Bisher wurden Svenja Leiber, Peter Kurzeck , Kurt Drawert, Felicitas Hoppe, Zsuzsanna Gahse und Ingo Schulze ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 20. November 2021 im Alten Rathaus in Uelzen statt.